(Update 2022)
Liebe Leser,
angesichts der Corona-Krise, bei der viele Menschen von daheim arbeiten wollen oder müssen, möchten wir gern ein paar Tipps aus zehn Jahren »Heimarbeit« zur Verfügung stellen.
Als wir anfingen, statt »Öffnungszeiten« im Studio, bzw. Arbeitszeiten im Büro, plötzlich nur noch einen Bildschirm im eigenen Hause vor uns zu haben, hat sich einiges verändert. Im Laufe der Jahre haben sich ein paar gute Faustregeln und Ideen etabliert, an denen wir festhalten. Man könnte sagen, wir haben aus Fehlern gelernt.
Da die »Heimarbeit«, oder das Home Office für viele eher eine (hoffentlich) kurzfristige Lösung in der Krise darstellt, bleibt kaum Zeit zu lernen, wie man es richtig … oder zumindest nicht falsch macht.
Somit versuchen wir mit unserer kleinen Hilfestellung einen kleinen Beitrag zum möglichst stressfreien Umgang mit dieser zusätzlichen Problematik in der Krisenzeit zu bieten.
Unsere Tipps:
1. Feste Arbeitszeiten beibehalten.
Für viele ist Disziplin ein Problem – manchmal auch, ohne dass sie es erkennen. Der Eine arbeitet nämlich zu viel, der Andere dagegen zu wenig. Die gute Nachricht lautet: Die Lösung ist einfacher als gedacht. Feste Arbeitszeiten sind das Gegenmittel in beiden Fällen, weil sie den gewohnten Rhythmus und demzufolge eine Ordnung im Alltag gewährleisten.
UPDATE: Wer kann, darf auch mal seine Arbeitszeiten variieren. Tipp: Arbeitsstunden notieren und im Überblick behalten. Wer mal ein Wochenende durcharbeitet, kann sich auch mal zwei Tage unter der Woche freinehmen. Gilt natürlich nicht, wenn der Arbeitgeber das nicht mag.
2. Zeitmanagement
Einen Wochenplan zu erstellen, hat sich bewährt: Ziele und Aufgaben am Anfang der Woche festlegen, während der Woche deren Erledigung dokumentieren, am Ende der Woche auswerten. Warum? Nicht nur arbeitet man effizienter, man verliert auch nicht den Mut: Wer von zuhause aus arbeitet, bekommt irgendwann nämlich das Gefühl, nur noch auf der Arbeit zu sein. Zeitmanagement hilft, sich nicht zu überarbeiten, aber auch ein gutes Gefühl für die erbrachten Leistungen zu behalten, was auf Dauer wichtig für die Psyche ist.
Hier ein Link für eine einfache Druckvorlage, die wir auch nutzen.
Weiter unten auf der o.g. Seite finden sich sowohl Druckvorlagen als PDF als auch eine Excel-Vorlage.
3. Unterbrechungen vermeiden, aber Pausen machen
Wer von daheim aus arbeitet, bekommt von seiner Umwelt oft den Eindruck vermittelt, überhaupt nicht zu arbeiten. Dafür kann die Umwelt nicht unbedingt etwas, aber man selbst kann etwas dagegen tun: Arbeitet man von daheim, sollte man das selbst so wichtig nehmen, wie einen Job »woanders«.
Das zu kommunizieren, klar und deutlich, hilft anderen zu verstehen, dass man gerade keine Zeit hat, auch wenn man nur am Küchentisch oder im Zimmer nebenan arbeitet. Daher: Durchhalten, aber freundlich und klar Grenzen für andere setzen.
Das gilt auch für Anrufer, soziale Medien und andere Störfaktoren: Wer sich selbst bei der Arbeit nicht ernst nimmt, wird das auch von anderen nicht.
Pausen sollte man ebenso einplanen und durchziehen. Der Versuchung, sie auszudehnen oder sich währenddessen ablenken zu lassen, sollte man widerstehen. Lieber mehrere kurze Pausen, als eine lange mache. Aus dem Fenster schauen, den Blick schweifen lassen – das Gehirn hat Zeit, mal kurz den »Desktop« aufzuräumen – dann weitermachen.
UPDATE: Körperwahrnehmung pflegen. Corona hat uns allen eine Menge beschert, unter anderem auch viele körperliche Nebenwirkungen ganz ohne Virusinfektion: Stress und Bewegungsmangel führen zu falschen Haltungen und das kann allerlei Folgen haben. Die eigene Haltung zu überprüfen, während man sitzt, sich ausreichend bewegen, auch an der frischen Luft, sind keine Kleinigkeiten, sie können schlimmere Folgen verhindern helfen.
4. Kleidung wechseln, Raum wechseln
Klingt banal, aber wenn die Psyche nicht leiden soll, kleidet man sich »für die Arbeit«, obwohl man daheim ist. Das hat nämlich zur Folge, dass man sich beim wohlverdienten Feierabend erneut umziehen kann. Hängt man den ganzen Tag nur in der Jogginghose herum, verdirbt man sich das Feierabendgefühl – das macht keinen Spaß. Das gilt auch für den Arbeitsraum. Manche haben nicht die Option, aber eine Sitzgelegenheit wechseln kann fast jeder: Man legt am besten einen »Arbeitsplatz« fest, auch wenn es nur ein besonderer Stuhl ist. Das hilft beim Finden der inneren Einstellung zum Arbeiten genauso wie beim Feierabendgefühl.
5. Feierabendritual
Wer von zuhause aus arbeitet, bekommt schnell das Gefühl, den Arbeitsplatz überhaupt nicht mehr zu verlassen. Gerade dann, wenn man 24/7 vernetzt ist, ist es besser, sich selbst mit kleinen »Ritualen« daran zu erinnern, dass die Arbeitszeit vorbei ist. Dazu zählt der o.g. Kleidungs- und Ortswechsel, aber auch andere Dinge: Rechner ausschalten, vielleicht eine Dusche nehmen, eine halbe Stunde abschalten (Lesen!) oder dergleichen. Alles, was man braucht. Dazu hört man am besten in sich hinein und merkt es sich oder schreibt es sich gleich auf, man verliert das sonst schnell aus dem Blick.
Letzter Tipp: Diese Liste in den ersten Tagen täglich erneut durchgehen und sich selbst überprüfen – man vergisst Kleinigkeiten doch mal schnell.
Wer Fragen hat, kann sich gerne direkt an uns wenden. Wir sind für euch da!
Unser Dank gilt allen Menschen, die in der Krise »draußen« arbeiten und den Kopf hochhalten (müssen). Ohne euch ginge es nicht. Wir halten das nur gemeinsam durch, ein bisschen wie die Siedler in Thesan … 😉
Ganz liebe Grüße
Cahal & Blake von Weltenbrunnen